Bevor das Internet in den späten 90er Jahren seinen Siegeszug antrat, kommunizierte der Kenner mit einem Modem (oder ganz früher mit einem Akkustik-Koppler) über die analoge Telefonleitung mit gleichgesinnten. Oftmals hatte der angerufene mehreren Telefonleitungen mit einem Computer verbunden, welcher Tag und Ncht die Stromrechnung belastete, um angerufen zu werden. Ein überbelibsel dieser Bulletin Board Systeme (=BBS, früher umganssprachlich auch Mailbox genannt) ist die Crazy Paradise [Weblink]. Heutzutage wählt man sich natürlich über Telnet und nicht mehr mit einem Modem ein. Wer mit seinem Mac einmal ein wenig "Mailbox"-Feeling der 90er Jahre nachempfinden möchte, der kann dies garnz leicht mit den Boardmitten von MacOS X tun: Dem Terminal (im Ordner Dienstprogramme).

Im folgenden beschreibe ich kurz, wie man sein Terminal konfiguriert, um das "look & feel" von damals weitestgehend nachzustellen. Die Einstellungen sind nicht bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, weshalb die Anleitung nur als grobes Hilfsmittel zu sehen ist. Die Anleitung wurde mit MacOS X 10.6 SnowLeopard und OS X Lion erstellt und ist nach aktuellem Kenntnisstand auch auf vergangene und neuere OSX-Versionen übertragbar. Spätestens jedoch mit MacOS High Sierra unterstützt die Shell keine Telnet-Verbindungen mehr.

Einstellungen

Zunächst starten wir das Terminal und öffnen die Einstellungen.

Die Einstellungen des Terminal öffnen


Mit einem Klick auf das Plus-Zeichen unten erstellen wir uns eine eine Vorlage. Ich habe sie Crazy Paradise genannt.

Neue Konfiguration des Terminal anlegen

Auf den folgenden Bildern habe ich die meiner Meinung nach wichtigsten Einstellungen eingerahmt...

Die Schriftart ist womöglich noch nicht die optimale

Die Zeilenzahl darf natürlich auch grösser oder kleiner sein - abhängig vom eigenen Bildschirm, bzw. Geschmack. Die Anzahl der Spalten ist mit 80 auf einen typischen Wert eingestellt und sollte nicht kleiner sein.

Die maximale Zeilenzahl ist abhängig von Bildschirmgröße des Mac

Mit der folgenden Einstellung wird die Verbindung zur Crazy Paradise BBS definiert.

Die Login-Daten für die Crazy Paradise

Wichtige Einstellungen für die richtige Übermittlung von Umlauten, etc.

Wer möchte kann diese Einstellung nun Exportieren. Auf diese Weise erhält man ein Icon, dass man für den künftigen Verbindungsaufbau zur Paradise noch noch starten muss.

Export der Konfiguration erzeugt Icon für schellen Verbindungsaufbau



Erster Test....

Die erste Verbindung ist erfolgreich hergestellt.

Mit den o.g. Einstellungen kann man erahnen, wie man in den frühen 90er Jahren Dateien und Nachrichten ausgetauscht, oder auch mal ein "Online-Spielchen" im ANSI-Look gespielt hat. Die Darstellung ist schon sehr nahe an dem, wie es aussehen sollte und auch die Tastatureingaben funktionieren, abgesehen von der Entf.-Taste.

Wer wissen möchte, wie die ANSI-Grafik des Login-Screens auf einem alten Amiga mit dem original 90er-Jahre Terminal-Programm aussieht, der darf sich gerne das folgende Bild (vom Monitor abfotografiert!) ansehen und die Unterschiede suchen ;-)

Der Login der Paradise, wie er auf einem alten Amiga aussieht

Viel Spass beim "koppeln".